MGL leistet Pionierarbeit beim Betanken mit nachhaltig produziertem Treibstoff
Der Flughafen Mönchengladbach (MGL) setzt neue Maßstäbe bei der Reduzierung von CO2-Emissionen in der Luftfahrt. Ab sofort können Flugzeuge dort nachhaltig produzierten Treibstoff, so genanntes SAF (Sustainable Aviation Fuel), tanken. Der MGL ist damit der erste Flughafen in Deutschland, bei dem durchgehend SAF verfügbar ist. Die Betankung erfolgt über das ortsansässige Luftfahrt-Dienstleistungsunternehmen Rheinland Air Service (RAS) – mit Ausnahme der allerersten Befüllung, die heute NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer vornahm.
Sustainable Aviation Fuel ist der derzeit schnellste und vielversprechendste Weg, um die CO2-Emissionen der Luftfahrt zu reduzieren. Im Vergleich zu Kerosin aus fossilen Quellen ist SAF – über die gesamte Lebensdauer betrachtet – um bis zu 90 Prozent weniger kohlenstoffintensiv. Der Treibstoff darf derzeit mit einem Mischungsverhältnis von bis zu 50 Prozent in Flugzeugen verwendet werden. Weltweit arbeiten Flugzeug- und Triebwerkshersteller daran, dass künftig die Verwendung von reinem SAF zugelassen wird.
Flugkraftstoff aus der Kreislaufwirtschaft
Das SAF am Flughafen Mönchengladbach wird vom Multi-Energie-Unternehmen TotalEnergies bereitgestellt. Der nachhaltige Flugkraftstoff wird aus Abfällen und Reststoffen aus der Kreislaufwirtschaft (z. B. tierische Fette, Altspeiseöle) hergestellt und anschließend mit herkömmlichem Flugkraftstoff vermischt, wobei der SAF-Anteil dann 35 Prozent beträgt und somit unmittelbar in allen Flugzeug-Triebwerken, ohne weitere besondere Zulassungen, eingesetzt werden kann. Zwar wird SAF auch bereits an anderen Airports in Deutschland angeboten, aber nicht kontinuierlich.
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, initiierte heute per Knopfdruck an der Vorfeld-Betankungsanlage die erste Betankung eines Flugzeugs mit SAF am MGL. Er sagte: „Auch der Luftverkehr muss klimaneutral werden. Deshalb unterstützen wir Maßnahmen und Projekte, die Fliegen ohne fossile Brennstoffe ermöglichen. Dabei spielen elektrische Antriebe ebenso eine Rolle wie der Einsatz von SAF. Es ist wegweisend, dass der Flughafen Mönchengladbach nun die Möglichkeit geschaffen hat, Flugzeuge mit SAF zu betanken. Das ist ein wichtiger Schritt, um Fliegen klimafreundlicher zu machen.“
Die Betankung der Flugzeuge erfolgt über das in Mönchengladbach ansässige Luftfahrt-Dienstleistungsunternehmen Rheinland Air Service (RAS). Johannes Graf von Schaesberg, CEO von RAS, sagte: „Rheinland Air Service hat sich als Europahändler von Honda Aircraft und Daher Aircraft verpflichtet, alle HondaJet-Überführungsflüge und Vorführflüge durch die RAS grundsätzlich mit SAF vorzunehmen. Das Gleiche gilt für die TBM- und Kodiak-Flugzeuge von Daher.“
Mehr als ein Flughafen
Mit jährlich knapp 50.000 Flugbewegungen zählt der MGL zu den bedeutendsten Flughäfen der Allgemeinen Luftfahrt in Deutschland. Geschäftsflieger schätzen die zentrale Lage, die wetterunabhängige Erreichbarkeit und die schnelle Abfertigung. Flugschulen bieten die Ausbildung zur Privatpiloten- bis zu Verkehrspilotenlizenz an, während Regionalflugzeuge und Business-Jets aus aller Welt zur Wartung nach Mönchengladbach kommen. Das leistungsfähige Luftfahrtcluster am MGL entwickelt sich fortwährend weiter und wird durch innovative Projekte wie die Entwicklung neuer Flugsysteme verstärkt. Die Vision des MGL geht somit weit über die traditionelle Rolle eines Flughafens hinaus. Die Flughafengesellschaft strebt danach, aktiv neue und nachhaltige Prozesse in der Luftfahrt zu gestalten und umzusetzen.
Mobilitätswende in der Luft
Andreas Ungar, Geschäftsführer der Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH, sagte: „Wir freuen uns sehr, in Zusammenarbeit mit RAS unseren Kunden ab sofort SAF anbieten zu können und damit einen wichtigen ersten Schritt zu gehen. Die Luftfahrt steht vor der Herausforderung, die Dekarbonisierung und damit die Mobilitätswende in der Luft zu gewährleisten. Wir möchten dabei nicht auf die Ergebnisse anderer warten, sondern die Prozesse aktiv und gewinnbringend mitgestalten und somit die Voraussetzungen neuer und nachhaltiger Wertschöpfungsketten am Standort schaffen. Die dauerhafte Verfügbarkeit von SAF am MGL stellt den Anspruch der Flughafengesellschaft und von RAS heraus, eine nachhaltigere Luftfahrt aktiv mitzugestalten. So können wir als ,First Mover’ der deutschen Luftfahrtbranche die Voraussetzungen der neuen Regionalluftfahrt am MGL schaffen.“
Pressekontakt:
Volker Thomalla
Mobil +49 (0) 170 4178 876
E-Mail: wordsandwings@me.com
Kontakt MGL:
Sevde Katran
Mobil +49 (0) 173 6228 669
E-Mail: sevde.katran@mgl.de